
Urbanes Grün
Beginn
01.01.2020
Status
Laufend
Projektbeschreibung
Das Grün in der Stadt ist wichtig für Erholung und Freizeit, ebenso für das Stadtklima und die biologische Vielfalt. Deshalb will die Stadt Karlsruhe das städtische Grünsystem erhalten und weiterentwickeln, Grünstrukturen verdichten und vorhandenes Grün ökologisch aufwerten.
Entwicklung der grünen und blauen Infrastruktur, Umsetzung der Ziele des Räumlichen Leitbilds und des Freiraumentwicklungsplans, Grünvernetzung und Sicherung landschaftlicher Freiräume (Grüne Nordspange), Stärkung des Bürgeschaftlichen Engagements durch Beratung und Betreuung von Initiativgruppen und Vereinen zur Umsetzung von Urban Gardeningprojekten, Betreuung, Beratung und Förderung von Grünpatenschaften, Umsetzung von Konzepten zur Naturnahen Mahd, Extensivierung und Beweidung zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität in öffentlichen Grünanlagen, Sicherung von Grünbeständen und Freiraumqualitäten in Bebauungsplänen und speziellen Grünsatzungen,. Mit den vier Komponenten leistet das Leitprohekt mit seinen vier Teilprojekten einen Beitrag zum Korridorziel der Anpassung an die Folgen des Klimawandels , zur Erhöhung der Lebensqualität und Gesundheitsförderung im städtischen Freiraum für alle Generationen sowie zum Schutz und zur Förderung von Natur und Biodiversität im urbanen Grün. Umweltbewusstsein und nachhaltiges Handeln wierden durch die direkte Ansprache von Initiativen und Bürger*innen im Zuge der Betreuung von Grünpatenschaften und Urban Gardening-Initiativen sowie durch die Beratung von Eigentümer*innen im Zuge der Förderprogramme für Begrünungsmaßnahmen unterstützt und gefördert.
Teilprojekt 1) Nordspange: Bürgerschaft, Verbände aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Sozialverbände, Erholungssuchende, Anwohnende, Landnutzer*innen, Teilprojekt 2) Bürgerschaftliches Engagement: Bürgerschaft, Bürgervereine, Verbände Naturschutz und soziale Gruppierungen, Teilprojekt 3) Naturnahe Mahd: Bürgerschaft, Naturschutzverbände, Biodiversitätsforschung (Naturkundemuseum), Teilprojekt 4): Grünsatzung: Eigentümer*innen und deren Verbände, Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften, Hochschulen, Handel, Industrie und Gewerbe, Bürgerschaft/Anwohner*innen
Aktive Einbindung der Zielgruppe:
Ja
Chancen und Nutzen
Alle Teilprojekte sind für die Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung.
Risiken
Teilprojekt 1): fehlende Personalressourcen, Teilprojekt 2): Nachlassende Beteiligung, Vandalismus, Teilprojekt 3): Unzureichende Ressourcen aufgrund von Mittelkürzungen im Rahmen des 10-Punkte-Programms, mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Fachfirmen, Teilprojekt 4): Mangelnde Beteiligung privater Eigentümer*innen, rechtliche Hürden (Bauplanungs- und Bauordnungsrecht)
Anwendung agiler Arbeitsmethoden/Instrumente
- Kanban
Sonstige
Einzelne Methoden sind in der Erprobung, werden aber noch nicht regelmäßig angewandt.
Kanäle und Formate
- Intranet
- Karlsruhe.de
- Presse
- Weitere Beteiligungsformate
Einbindung Zielgruppe in das Projekt
- Während aller Phasen
Stadtinterne Kommunikation und Mitwirkung
- Während aller Phasen
Kommunikation und Mitwirkung nach außen
- Während aller Phasen
Personell
Teilprojekt 1: 1,5 Projektstelle VZW, Teilprojekt 2: 1 Vollzeit Personalstelle, Teilprojekt 4: 1 Vollzeit Personalstelle
Finanziell
Teilprojekt 1 Nordspange: vorläufige Schätzung: 80.000 Euro für begleitende Öffentlichkeitsarbeit, Kosten für die Planung können derzeit noch nicht benannt werden. Teilprojekt 2, Grünpatenschaften, Urban Gardening, jährlich 10.000€, Teilprojekt 3: 500.000€/Jahr, Grünsatzung ca. 20.000€ / Jahr für Öffentlichkeitsarbeit, Abwendung von Planungsschaden und Entschädigungen ca. 50.000€/Jahr, Förderung von Begrünungsmaßnahmen im privaten Grün 50.000 €.
Projektphasen und geplante Schritte

Initiierungsphase
Teilprojekt 1 (Grüne Nordspange)
Noch nicht begonnen
Umsetzungsphase
Teilprojekt 4 (Grünsatzung) in Arbeit; Teilprojekt 2 (Bürgerschaftliches Engagement) und Teilprojekt 3 (naturnahe Grünflächenpflege) Konzepterstellung abgeschlossen und in Umsetzung gebracht, jedoch laufende Fortschreibung und Weiterentwicklung gemäß Erfahrungswerten.
In Arbeit
Sachstand, Erfolge, Lernerfahrungen
Grüne Nordspange: Erarbeitet ist ein Grobkonzept mit den Themen Landnutzung, Biotopentwicklung, Landschaftserleben, Durchgängigkeit für Fuß- und Radverkehr. Auf Basis räumlicher Betrachtungen wurden geeignete Ansätze für Rad- und Fußweg-verbindungen ermittelt. Im Jahr 2024 wurden Gespräche mit den beteiligten Dienststellen geführt (darunter Liegenschaftsamt, Umwelt- und Arbeitsschutz, OV Neureut).
Aufwertung des Grünzugs Hildapromenade – fit für den Klimawandel: Für das neue Teilprojekt wurden 2023 im Bundesprogramm „Anpassung Urbaner Räume an den Klimawandel“ Fördermittel beantragt, die im Juli 2024 zugesagt wurden. Das Projekt wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen (17.12.2025). Die Hildapromenade und ihre angrenzenden Grünräume bilden im Westen der Stadt auf den Flächen einer historischen Gleistrasse einen linearen Grünzug, der das gesamte westliche Stadtgebiet nördlich der Kaiserallee durchzieht. Geplant sind die behutsame Sanierung und Aufwertung des Grünzugs. Hitze und Trockenschäden haben in den letzten Jahrzehnten dem Baumbestand stark zugesetzt. Diese Schäden zu beseitigen und die Resilienz der Anlage hinsichtlich der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen, sind vorrangige Ziele der geplanten Maßnahmen. Das Projekt umfasst die Vernetzung der Grünanlage mit angrenzenden Freiflächen, die Herstellung zusätzlicher Baumstandorte und Aufenthaltsbereiche sowie die Wiederherstellung von Brunnen.
Bürgerschaftliches Engagement: Die Programme werden gut angenommen und stark nachgefragt. Hinweistafeln an Patenbäumen und Urban Gardening Standorten machen das Projekt sichtbar, die Unterstützung der Aktiven ist zeitaufwändig, aber wichtig. Die Vernetzung von Ehrenamtlichen wird gefördert, Beratungsangebote werden gut angenommen. Auf einem Grundstück am Karlsruher Ostring entstand auf Initiative des Gartenbauamtes 2023 ein großer neuer Gemeinschaftsgarten. Aus einer festen Gruppe formierte sich im Spätsommer 2024 der Verein Mitmach-Garten Ostring e.V. Die Verpachtung an den Verein wurde im September mit einem großen Einweihungsfest besiegelt. Das große Gelände von etwa 5.700 Quadratmeter sowie der Verein mit über 30 aktiven Mitgliedern erfordern eine laufende und intensive Betreuung. Ab Frühjahr 2026 soll ein weiterer Gemeinschaftsgarten an der Stuttgarter Straße mit fast 1.500 Quadratmetern umgesetzt werden. Hierbei kooperiert die Stadt eng mit der Universität Heidelberg im Rahmen des Forschungsprojektes „HEBEDI“. Dieses will erforschen, inwieweit sich Biodiversität im nahen Wohnumfeld auf die Gesundheit der Menschen auswirkt.
Das Programm der Baum- und Grünpatenschaften wird derzeit konzeptionell weiterentwickelt und verbessert. Geplant sind eine verbesserte Beschilderung und Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, um die Arbeit der Patinnen und Paten zu unterstützen..
Naturnahe Mahd: Das Programm der naturnahen Mahd zur Förderung der Biodiversität wird weiterhin mit Fremdfirmen fortgeführt. Ergänzend dazu werden gezielt eigene Kräfte in die Pflegetechnik der naturnahen Mahd eingeführt, um die Pflegequalität der naturnahen Flächen zu verbessern und den Mitarbeitenden Tätigkeiten anbieten zu können, welche den Zielen der Biodiversität dienen und daher insbesondere für junge Mitarbeitende attraktiv sind. Im September 2024 wurde für diese Mitarbeitenden ein praxisorientierter Mähworkshop angeboten, der sehr gut besucht und positiv aufgenommen wurde. Zudem bietet die Stadt Karlsruhe seit 2024 Wiesenpatenschaften an. Ehrenamtliche können sich bewerben, um eine öffentliche Grünfläche naturnah zu mähen. Im Jahr 2024 wurden bereits zwei Wiesenpatenschaften abgeschlossen.
Grünsatzung: Das Planverfahren für den Bebauungsplan Grünordnung und Klimaanpassung in der Innenstadt ist mit Satzungsbeschluss vom 17.12.2025 abgeschlossen.
Forschungsprojekt GreenGROWnership: Das Forschungsprojekt des Bundes „Green GROWnership“ zur Aktivierung von Eigentümer*innen für „Mehr Grün“ auf privaten Flächen soll die Umsetzung der Grünsatzung unterstützen (Projektlaufzeit 10/2021-10/2024). Das Projekt wurde inzwischen abgeschlossen. Mit der Kampagne „Grund zu Garten“ wurden im Rahmen des Projekts sieben „Stories“ erzählt und bebildert, die motivierend über die Gartenprojekte von Karlsruher Bürger*innen, Firmen und Gesellschaften berichten und im Internetauftritt der Stadt zu sehen sind: https://www.karlsruhe.de/themen/grund-zu-garten.
Ausblick
Grüne Nordspange: 2025 sind die Abstimmungsergebnisse mit den Projektbeteiligten in das Konzept einzuarbeiten und die Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen.
Hildapromenade klimafit machen: Im Februar 2025 wird auf Grundlage der Projektskizze von 2023 der Zuwendungsantrag eingereicht. Mit dem Zuwendungsbescheid ist eine Projektstelle für die Dauer der Projektlaufzeit (bis Ende 2028) neu zu besetzen und es werden im Herbst erste Baumpflanzungen durchgeführt.
Bürgerschaftliches Engagement: Die Weiterentwicklung, Verbesserung sowie Verstetigung des Patenprogrammes und des Urban Gardening werden weiterhin angestrebt.
Naturnahe Mahd: Die Leistungen des Mahdkonzeptes sowie das Monitoring werden 2025 neu ausgeschrieben.
Grünsatzung: Erfahrungen mit den Festsetzungen des Planes sollen im Lauf des Jahres gesammelt werden, sodass weitere Verfahren zur Ausdehnung auf das gesamte Stadtgebiet sowie weitere Arbeitsschritte zur Sicherung von „Grüninseln“ durch spezielle Bebauungspläne zügig folgen können.
Aktualisiert am 20.05.2025
Personen und Rollen
Dezernentin
- BM Bettina Lisbach
Dezernentin
- BM Bettina Lisbach
Dezernentin
- BM Bettina Lisbach
